Lăo Zĭ (老子)

LăoZĭ soll, wie die chinesische Überlieferung zu berichten pflegt, im Jahre 571 v.Chr. im Dorfe KüJön im Landkreise Hu des Regierungsbezirkes Li im damaligen Lehnstaate Tschu (im Süden der heutigen Provinz HoNan) geboren sein; sein Sippenname sei Li, sein Rufname Ör und sein Mannesname BoYang gewesen. Auch habe er längere Zeit am Hofe der Dschou-Dynastie (1122-225 v.Chr.) zu LoYang als Archivar Dienst getan.

Dort soll ihn auch KŏngZĭ (孔子 oder, wie das Abendland ihn nennt, Konfuzius (551-479 v.Chr.) einmal besucht haben, um sich bei ihm nach den alten Bräuchen zu erkundigen. LăoZĭ habe bei der Gelegenheit zu Konfuzius aber nur gesagt: "Die, von denen Du da redest, diese Männer sind mit all ihren Knochen längst vermodert; nur ihre Worte liegen uns noch in den Ohren. Zudem: Findet der Edle seine Zeit, so wird er gebraucht, findet er seine Zeit jedoch nicht, so fällt er lästig und geht. Auch ich habe gehört: Ein guter Kaufmann hält, was er hat, verborgen, als habe er nichts, und ein Edler von hoher Gesinnung schaut drein, als sei er Einfältig. Lass also Dein hochmütiges Wesen und Deine zahlreichen Wünsche fahren und gib den äusseren Schein und das unnütze Streben auf, denn all das fördert nicht Dich selbst. Das rate ich Dir - nichts weiter." Auf dem Heimwege habe Konfuzius dann zu seinen Schülern gesagt: "Von den Vögeln weiss ich, dass Sie fliegen können, von den Fischen weiss ich, dass sie schwimmen können, und vom Wild weiss ich, dass es laufen kann. Für das, was läuft, kann man Netze machen, für das, was schwimmt, kann man Schnüre machen und für das, was fliegt, kann man Pfeile machen. Doch wie man einem Drachen beikommt, das weiss ich nicht, reitet er doch auf Wind und Wolken und steigt so zum Himmel auf. Heute sah ich den LăoZĭ - gleicht der nicht einem Drachen?"

In seiner Stellung als Archivar am Hofe der Dschou habe LăoZĭ dann den Niedergang dieses Herrscherhauses vor Augen gehabt...

und denn widr NORMAL...